Zylinder

Zylinder

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Zy|lin|der [ts̮i'lɪndɐ], der; -s, -:
1. (bei feierlichen Anlässen oder als Teil der Berufskleidung getragener) hoher, steifer [Herren]hut [aus schwarzem Seidensamt] mit zylindrischem Kopf und fester Krempe:
einen Zylinder tragen; er erschien in Frack und Zylinder.
2. röhrenförmiger Hohlkörper, in dem sich ein Kolben bewegt:
der Motor hat vier Zylinder.
Syn.: Rohr, Röhre.
Zus.: Bremszylinder, Messzylinder.
3. röhren-, walzenförmiger geometrischer Körper mit zwei parallelen, ebenen, kongruenten Grundflächen:
den Rauminhalt eines Zylinders berechnen; die Dose hat die Form eines [flachen] Zylinders.

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Zy|lịn|der 〈m. 3
1. walzenförmiger Körper mit kreisförmigem Querschnitt
2. 〈in Dampfmaschinen u. Verbrennungsmotoren〉 Raum, in dem Dampf od. verbrannte Gase einen Kolben hin- u. herbewegen
3. beiderseits offener, walzenförmiger Körper aus Glas, der über eine brennende Flamme gestülpt wird (Lampen\Zylinder)
4. hoher, röhrenförmiger, meist schwarzer Herrenhut aus Seidensamt
[<lat. cylindrus <grch. kylindros „Walze“; zu kylindein „wälzen“; urspr. als mathematischer Fachbegriff entlehnt, seit Ende des 18. Jh. auf die Hutform übertragen]

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Zy|lịn|der [t̮si… , t̮sy… ], der; -s, - [lat. cylindrus < griech. kýlindros = Walze, Rolle, Zylinder, zu: kyli̓ndein = rollen, wälzen]:
1. (Geom.) geometrischer Körper, bei dem zwei parallele, ebene, kongruente, meist kreisrunde Grundflächen durch einen Mantel (7) miteinander verbunden sind.
2. (Technik) (bei Kolbenmaschinen) röhrenförmiger Hohlkörper, in dem sich gleitend ein Kolben bewegt:
einen Z. schleifen, der Motor hat vier Z.
3. zylindrisches Glas einer Gas-, Petroleumlampe (zum Schutz der Flamme vor Luftzug).
4. (bei feierlichen Anlässen od. als Teil der traditionellen Berufskleidung getragener) hoher, steifer [Herren]hut, oft aus schwarzem Seidensamt, mit zylindrischem Kopf u. fester Krempe:
[bei Beerdigungen] einen Z. tragen;
er erschien in Frack und Z.
5. (Med.) walzenförmiger, im Harn auftretender Fremdkörper.
6. (EDV) Gesamtheit der Spuren (4 b) mit gleichem Radius bei Magnetplatten.

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Zylinder,
 
ein Modell, in dem die Spuren mit gleichem Radius, die sich auf mehreren übereinander liegenden Scheiben einer Festplatte befinden, zusammengefasst werden.
 
Festplatten bestehen aus mehreren Scheiben gleichen Durchmessers, die mit einer magnetisierbaren Schicht versehen und exakt übereinander angeordnet sind. Sie sind physikalisch in Spuren und Sektoren eingeteilt, wobei die Spuren der einen Scheibe genau über denjenigen der nächsten liegen. Rein geometrisch gesehen bilden alle Spuren mit demselben Durchmesser einen gedachten Zylinder, der die Festplatte bzw. Diskette durchzieht. Bei älteren Diskettenformaten sowie CD-ROMs, die nur eine Datenträgerschicht aufweisen, ist dieser Zylinder mit der Spur identisch.
 
Im Unterschied zur Nummerierung von Sektoren beginnt die von Zylindern immer mit der Zahl Null.

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Zy|lịn|der [tsi..., seltener: tsy...], der; -s, - [lat. cylindrus < griech. kýlindros = Walze, Rolle, Zylinder, zu: kylíndein = rollen, wälzen]: 1. (Geom.) geometrischer Körper, bei dem zwei parallele, ebene, kongruente, meist kreisrunde Grundflächen durch einen ↑Mantel (7) miteinander verbunden sind. 2. (Technik) (bei Kolbenmaschinen) röhrenförmiger Hohlkörper, in dem sich gleitend ein Kolben bewegt: einen Z. schleifen, der Motor hat vier Z.; die Maschine stößt ... zischende Dämpfe aus ihren -n (Hauptmann, Thiel 38); Clark fuhr ... mit zwei Ventilen pro Z. (Welt 26. 5. 65, 22). 3. zylindrisches Glas einer Gas-, Petroleumlampe (zum Schutz der Flamme vor Luftzug). 4. (bei feierlichen Anlässen od. als Teil der Berufstracht getragener) hoher, steifer [Herren]hut, oft aus schwarzem Seidensamt, mit zylindrischem Kopf u. fester Krempe: [bei Beerdigungen] einen Z. tragen; er erschien in Frack und Z.; An der Spitze marschieren die Veteranen ... mit Z. und Gehrock (Kempowski, Zeit 118). 5. (Med.) walzenförmiger, im Harn auftretender Fremdkörper. 6. (EDV) Gesamtheit der Spuren (4 b) mit gleichem Radius bei Magnetplatten.

Universal-Lexikon. 2012.

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